„Warum braucht Europa ein resilientes Ökosystem?“ Genau darüber diskutieren heute Industrie und Politik bei #MICROELECTRONICSFORFUTURE im #FAZAtrium in Berlin. Im Fokus stehen die zentralen Fragen zur strategischen Ausrichtung der Mikroelektronikförderung im geopolitischen Kontext. Denn die technologische Vorherrschaft entscheidet zunehmend über geopolitische Machtverhältnisse.
Im November fand in München die productronica mit über 1.300 Ausstellern aus 45 Ländern statt. Im Mittelpunkt standen dieses Jahr die Leitthemen Leistungselektronik, Quantentechnologie sowie Künstliche Intelligenz und Sensorik in der Elektronikfertigung.
#ZeitfürChips – Welche Rolle spielen Transformationstechnologien für die #Klimawende? Eine große, wie ZVEI-Vizepräsident Cedrik Neike (Siemens) in seiner Keynote auf dem #MicroelectronicsforFuture-Summit deutlich machte: Die Industrie verursache 37 Prozent des Energieverbrauchs und 30 Prozent der globalen Treibhausemissionen. „Halbleiter sind die Lösung für dieses Grundproblem. Alles blickt immer nur auf die #IT, aber die Welt läuft nur mit OT (Operation Technologie).“ Die Mikroelektronik bilde die Schlüsselkompetenz für den Brückenschlag zwischen IT und OT.
EU Chips Act, zweites IPCEI Mikroelektronik, Zusagen großer Unternehmen für Dresden, Magdeburg und Saarbrücken: Für die Mikroelektronikbranche in Europa und für den Standort Deutschland hat 2023 einige Highlights bereitgehalten. Halbleiter sind die Schlüsseltechnologie für die Energiewende – und die Mikroelektronik hochbedeutend für die grüne und die digitale Transformation, für die Wettbewerbsfähigkeit, für den Standort insgesamt. Diese Botschaft ist klar und deutlich angekommen – nun steht die Umsetzung all der oben genannten Vorhaben im Fokus. Pragmatisch, zügig und rechtssicher müssen sie jetzt angegangen werden – das große Ziel dabei immer Blick: Der Aufbau eines Mikroelektronik-Ökosystems für einen international wettbewerbsfähigen Standort Europa – wie ihn ZVEI-Präsident Dr. Kegel es im Editorial bereits gefordert hat. Gerade beim EU Chips Act kommt es darauf an, seine Umsetzung stark an der Halbleiter- und Anwenderindustrie auszurichten und an deren Bedarfen an Chips aller Strukturgrößen. Gleichzeitig gehört zu solch einem Ökosystem auch, die richtigen Rahmenbedingungen für die gesamte Wertschöpfungskette zu schaffen, wie unter anderem für die Leiterplattenindustrie und die Elektronikfertigung.
Die Mikroelektronik ist als branchenübergreifende Schlüsselindustrie enorm wichtig für alle Anwendungsbereiche. Der ZVEI setzt sich daher bereits seit vielen Jahren für eine starke Mikroelektronikindustrie in Europa ein und hat dieses Jahr das Papier “Semiconductor Strategy for Germany and Europe“ veröffentlicht, das eine umfassende, langfristige, nachhaltige und wirksame Strategie zur Stärkung der Halbleiterindustrie in Deutschland und Europa skizziert.
Eine leistungsfähige, innovative, resiliente und nachhaltige Halbleiterindustrie vor Ort ist im strategischen Interesse Deutschlands und Europas. Der Halbleiterindustrie kommt die wichtige Rolle der Versorgung der in der Lieferkette nachgeschalteter Anwenderindustrien zu. Ihr fortschreitender und zielgerichteter Ausbau trägt unabdingbar für ein hohes Maß an technologischer Souveränität bei und steht für die Erreichung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Ziele. In seinem Papier “Semiconductor Strategy for Germany and Europe“ hebt der ZVEI das Potenzial der Halbleiterindustrie hervor, gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern. Das Papier ist ein Diskussionsbeitrag, jedoch keine abgestimmte Positionierung des ZVEI oder der Industrie und dient als Basis für die Erarbeitung einer gemeinsamen Position mit interessierten Stakeholdergruppen.